Den Durchblick haben möchte jeder – möglichst lebenslänglich! Dafür ist eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt in regelmäßigen Abständen wichtig.

Sonst drohen Erkrankungen, die besser rechtzeitig erkannt werden sollten. Auch ist es beunruhigend, nicht mehr richtig sehen zu können. Menschen sind auf ihre Augen angewiesen! Schon in diesem Sinne sind zur eigenen Beruhigung Vorsorgeuntersuchungen angesagt.

So ist der Graue Star, auch Katarakt genannt, die weltweit häufigste Augenerkrankung und die häufigste Erblindungssursache. Entgegen herkömmlicher Meinung handelt es sich jedoch nur in ca. 90 % der Fälle um einen Alterskatarakt. Der Graue Star kann auch durch Augenverletzungen, durch Einwirkung von Strahlung und zum Beispiel Nebenwirkungen von Medikamenten, hier ist z.B. Cortison zu nennen, oder durch eine vorgeburtliche Infektion wie zum Beispiel Röteln entstehen. Ebenso systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus können langfristig zur Bildung eines grauen Stars führen.

Symptome

Zunächst macht der Katarakt kaum Probleme. Der Krankheitsprozess verläuft zögerlich und erst nach einiger Zeit nimmt der Patient wahr, was passiert ist. Ein Katarakt führt zur Eintrübung der Linse und verursacht damit Blendungserscheinungen und Sehstörungen. Der Patient wundert sich möglicherweise, warum er plötzlich in der Dämmerung besser sieht. Das liegt daran, dass dann weniger Lichteinstrahlung auf das Auge einwirkt und die Blendung ausbleibt.

Weiter merkt der Patient, dass er seine Umwelt farbloser wahrnimmt, Kontraste nicht so stark sind, die Bilder die er sieht, zunehmend milchig und verschleiert erscheinen. Auch können Doppelbilder auf dem betroffenen Auge entstehen.

Diagnose

Ein Katarakt ist für den Augenarzt leicht zu diagnostizieren. Normalerweise reicht eine Untersuchung mit der Spaltlampe aus. In seltenen Fällen werden noch medikamentös Tropfen ins Auge gegeben, um die Pupillen zu erweitern.

Ist der Katarakt zu weit fortgeschritten, kann es zu einer Quellung oder Verflüssigung der Linse kommen. Dadurch können Linsenanteile in die Vorderkammer treten und ein Glaukom entwickelt sich. Dieser Zustand sollte auf keinen Fall abgewartet werden! Es ist besser, sich vorher zur Operation zu entschließen.

Je eher ein Augenarzt aufgesucht wird, umso schneller wird die Diagnose gestellt und die Behandlung eingeleitet.

Behandlung des Grauen Stars

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Therapie des grauen Stars. Leider handelt es sich in jedem Fall um operative Methoden. Es gibt keine gesicherte medikamentöse Therapie zur Rückbildung des Kataraktes. Mit einer Operation ist jedoch die Verbesserung der Sehkraft möglich. Grundsätzlich geht es darum, durch das Entfernen der eingetrübten Linse, die vorher vorhandene Sehkraft wiederherzustellen.

Der Patient darf beruhigt sein: der Eingriff dauert in der Regel maximal 20 Minuten und kann unter örtlicher Betäubung stattfinden. Zudem kann diese Betäubung mittels Tropf-oder Gelanästhesie erfolgen, so dass selbst Spritzen nicht notwendig ist.

Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Linsen Entfernung:

Die erste ist die intrakapsuläre Methode. Dabei wird die Linse komplett mit der Kapsel aus dem Auge entfernt. Diese Technik wird selten angewandt.

Als zweites ist die extrakapsuläre Methode zu nennen, dabei wird die vordere Linsenkapsel geöffnet, dann wird das Innere der Linse entfernt. Die hintere Kapselwand bleibt bestehen. Diese stellt die natürliche Barriere zwischen dem hinterem und vorderem Augenabschnitt dar. Als modernste extrakapsuläre Operationsmethode ist die Phakoemulsifikation bekannt. Bei dieser Methode wird der Linsenkern durch Ultraschall zerkleinert und dann abgesaugt.

Der Linsenersatz

Ein Auge ohne Linse ist kein ganzes Auge mehr. Ein Teil seines Systems hat das Auge nun verloren. Dies muss ersetzt werden.

Das ist zum Beispiel möglich durch eine Kontaktlinse, eine ins Auge gepflanzte Kunstlinse, die sich intraokulare Linsen nennt oder durch eine Starbrille.

Nach der Operation

Nach der Operation muss der Patient Augensalbe oder Augentropfen benutzen und regelmäßige Kontrolltermine beim Augenarzt wahrnehmen. Diese finden bei einer ambulanten Operation am Folgetag statt. Entscheidet man sich zu einer stationären Aufnahme in der Augenklinik, beträgt der Aufenthalt dort ca. 2-3 Tage.

Bereits nach wenigen Tagen nach der Operation ist der Patient wieder arbeitsfähig und nach ca. 4-6 Wochen kann eine neue Brille verschrieben werden.

Darum – die Operation ist kein großer Eingriff, dass bessere Sehen entschädigt für ein paar Unannehmlichkeiten zwischendurch – warten Sie nicht zu lange damit!

Kategorien: Augenmedizin

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